26.10.2023

Ich versuche es immer mal wieder, so auch heute: jeden Tag schreiben, egal was, Hauptsache etwas anderes als E-Mails oder Einkaufslisten. Aktuell bin ich sehr beschäftigt mit Warten. Aufs Wochenende, auf eine weniger komplexe (und damit meine ich: bestürzende) Weltlage, auf lektorierte Romanseiten. Der Umstand, ständig nasse, beschlagene Brillengläser und kalte Finger zu haben, erfüllt mich mehr und mehr mit der Überzeugung, dass mir nur die diffusen Tage zwischen Weihnachten und Neujahr Linderung verschaffen können. Hoffentlich schaffe ich es, dann auch konsequent die Füße hochzulegen. Heute hätte ich mich zum Beispiel sicherlich mal entspannen können, stattdessen aber versucht, den Wohnzimmerteppich mit zehn Jahre altem Teppichreiniger zu schrubben. Ein aussichtsloses Unterfangen, aber wenn ich es mir so überlege, steht das Wort „Unterfangen“ grundsätzlich mit „aussichtslos“ zusammen. Ich bin gespannt, mit welchen aussichtslosen Unterfangen ich die Wartezeit (auf einen beliebigen Punkt in der Zukunft) noch so überbrücken werde.

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