Wir schreiben den 30.12.2020, was ein prädestinierter Tag für einen Jahresrückblick wäre, aber welpenbedingt lebe ich dafür zu sehr im Moment. Meine Tage zwischen den Jahren (und vermutlich auch die nach Silvester) folgen dem sich stetig wiederholenden Pattern von Gassi-Essen-Schlafen. Wenig bis keine Zeit, das Weltgeschehen zu verfolgen (zum Glück). Nach knapp drei Wochen stelle ich fest: Ich bin immer genau so entspannt oder angespannt wie der Hund. Hier wird sich gefühlsmäßig nicht abgekoppelt. Morgens exakt gleich verpennt, alles Notwendige wird auf Autopilotin erledigt, dann ein paar Stunden erzwungenes, aber widerstandslos angenommenes Herumdösen im Wohnzimmer zu THE CROWN, dann gestresstes Herumfuhrwerken in der Küche, weil der Hund Langeweile noch nicht als Chance begreift. Der Flammkuchen endet versalzen und halb aufgegessen auf der Arbeitsfläche. Nochmal raus, dann wieder chillen üben. Das Ruhetraining, was aufgekratzten Welpen beibringen soll, ihrem Schlafbedürfnis zu gehorchen, ist die erste Achtsamkeitsübung überhaupt, die mir machbar und sinnvoll vorkommt. Der Hund muss lernen, dass nicht alle Reize für ihn relevant sind und er sich nicht immer alles angucken muss.
Morgen ist Silvester. Feuerwerk darf dieses Jahr nicht verkauft werden, aber Restbestände vom letzten Jahr verfeuern ist erlaubt. Ich wünsche jeder Person, die das morgen tut, die Pest an den Hals.