Schwarzer Plüsch

Eine der wichtigsten Erkenntnisse, die ich in den letzten Jahren gesammelt habe, ist folgende: Menschen lernen nicht zwangsläufig aus jedem Fehler, den sie machen. Zum Beispiel passiert mir Folgendes immer wieder: Ich kaufe Jacken aus Plüsch. Meistens kommen diese Jacken von Kleiderkreisel. Meistens kaufe ich sie, nachdem ich eine andere Person in einer Plüschjacke gesehen und akuten Flauschigkeitsneid bekommen habe. Sie kommen also in Paketen, die ich erst in einer quälend langen Prozedur von der Post abholen musste. Ich bin nach dem Auspacken erst einmal eine ganze Weile damit beschäftigt, darauf klarzukommen, wie flauschig diese Jacke tatsächlich ist. Dann ziehe ich sie an und stelle fest: Ich sehe aus wie jemand aus der Sesamstraße. Wenn es wenigstens die Muppetshow wäre! Aber nein. Es reicht danach nicht, die flauschigen Kleidungsstücke ganz hinten im Kleiderschrank zu vergraben, nein, sie müssen weg. Also wieder Kleiderkreisel und DHL-Paketabgabestelle und der ganze Kommunikationszirkus dazwischen. Heute bin ich wieder in die Plüschspirale gesprungen: Es ist eine schwarze Kapuzenjacke aus Plüsch, viel zu warm für die Plusgrade, die unglücklicherweise herrschen, und wenn ich vor dem Spiegel die Augen zusammenkneife, sehe ich aus wie ein Teichhühnerküken. Das ist zwar nicht Marla Singer, deren Outfits meiner Meinung nach das einzig gute an Fight Club sind, aber es ist immerhin auch nicht Elmo. Vielleicht sollte ich mir einfach ein Haustier zulegen (bin nur leider gegen die meisten allergisch).

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