Freitag, 17.1.2020

Es ist einer dieser Tage, an denen meine Strumpfhosen zu kalt und meine Stiefel zu warm sind. Am Nachmittag verlasse ich das Haus aus zwei Gründen: Ich brauche dringend ein Stück Käsekuchen und etwas, worüber ich schreiben könnte. Letzteres ist, wie sich herausstellt, überhaupt nicht schwer zu finden. Am Ufer des Schreventeichs stehen ein paar Menschen und halten ihre Gesichter in die Sonne. Die Fahrräder, die neben ihnen stehen, lassen darauf schließen, dass sie spontan angehalten sind, vielleicht sogar mit einer Vollbremsung, als seien ihnen die Sonnenstrahlen unerwartet vor die Reifen gelaufen. Nur einer ist gut vorbereitet und hat einen Campingstuhl mitgebracht. Aus der Ecke, in der drei Typen in Trainingsanzügen stehen, riecht es nach Gras. Wie hell muss die Sonne noch scheinen, bis auch die Technobeats aus ihren Löchern kriechen?

In dem Café, in dem ich mich niederlasse, gibt nichts von dem, was mir jetzt noch fehlt. Stattdessen Bananenbrot und die Hoffnung, dass das nächste Stück Käsekuchen demnächst irgendwo anders auf mich wartet. Als mein Tee endlich auf eine trinkbare Temperatur abgekühlt ist, färbt sich der Himmel schon wieder pastellrosa. Ich werde im Dunkeln nach Hause gehen müssen.

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