Die Verdunkelung von Beteigeuze

Beteigeuze, einer der Schultersterne des Orion und überdies Heimatsystem von Ford Prefect und Zaphod Beeblebrox aus Per Anhalter durch die Galaxis verdunkelt sich, doch auch auf meinem Planeten wird es immer noch nicht so richtig hell. Es ist einer der Tage, an denen ich froh darüber bin, für jeden Himmelsgrauton die richtige Musik zu kennen. Anstatt meiner Arbeit an einem Text nachzugehen, recherchiere ich, wie sich meine Zimmerpflanzen am besten vermehren lassen (kurz zusammengefasst: das meiste lässt sich im Wasserglas bewurzeln oder kann naiv unbewurzelt in Erde gesetzt werden. Hier laufen aktuell beide Bewurzelungsprozesse). Zimmerpflanzen, so habe ich festgestellt, sind ein noch besseres Prokrastinationsmittel als Fiktionsbildung: irgendwas muss immer gegossen oder umgetopft werden, irgendwo sprießt immer ein neues Blatt, dass ich eingehend betrachten muss. In dreißig Jahren werde ich in einem Dschungel aus übergroßen Zimmerpflanzen und halbfertigen Texten sitzen, soviel ist sicher.

Genauso sicher ist, dass Preiselbeersauce immer nur auf den weißen Streifen eines schwarz-weiß geringelten T-Shirts landen wird (im Gegensatz zu dem Einwand, Querstreifen würden der Figur nicht so sehr schmeicheln, ein wesentlich triftigerer Grund, so etwas nicht zu tragen). Viel mehr Zusammenhänge kann ich gerade nicht herstellen. Beim aktuellen Iran-USA-Konflikt habe ich den Faden schon nach wenigen Minuten komplett verloren. Gibt es nun einen neuen Golfkrieg oder nicht? Lieber nicht daran denken.

Am Ende des Tages verschiebe ich die Trainingseinheit auf den nächsten Morgen und esse lieber noch ein wenig Schokolade und schreibe angefangene Texte weiter. Es nützt ja nichts.

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